Niemand liebt sie, aber jeder braucht sie: Die Konfiguration von Messgeräten ist für Anlagenbauer lästige Pflicht. Und dies insbesondere, wenn jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Spürbare Abhilfe gab es 2001, denn dann kam Dr. Joachim Schullerer ins Spiel und gründete das „PACTware Consortium e.V.“

Dass dem Wildwuchs an Konfigurationswerkzeugen am Markt dringend Einhalt geboten werden musste, das sahen viele – aber nur wenige setzten es in die Tat um. Einer, der dieses Ziel unbeirrt über 20 Jahre lang verfolgte, war Dr. Joachim Schullerer. Spätestens seit der Gründung des PACTware Consortiums 2001 steht der Name Schullerer bei der Integration von Feldgeräten für Vision. Er setzte Maßstäbe bei der Vereinheitlichung der Software-Schnittstelle. Kein leichtes Unterfangen.

Erst Vorsitzender, jetzt Ehrenvorsitzender

Dr. Joachim Schullerer hatte die Idee zu der herstellerunabhängigen Software, schaffte das Netzwerk zur Umsetzung in Form eines Firmen-Consortiums und dirigierte den Erfolg als dessen Vorstand. Und er schaffte, was wohl am Dringendsten notwendig war: Er brachte die wichtigsten Hersteller der Branche unter einen Hut. Sein Amt bei PACTware, das er seit 2001 innehatte, übernimmt nun sein Nachfolger Holger Sack. Dem Consortium will der Manager als aktives Mitglied weiterhin treu bleiben. So nahm er dankend seine Ernennung zum Ehrenvorsitzenden entgegen.  

Danke mit Applaus
Als die Teilnehmenden ihren PACTware-Vorstandsvorsitzenden bei der jüngsten Mitgliederversammlung verabschiedeten, galt ihr lang-anhaltender Applaus der Konsequenz und Begeisterung, mit der Schullerer seine Vision verfolgt hatte. Dies hob auch das Gründungsmitglied Michael Kessler, Executive Vice President bei Pepperl+Fuchs, in seiner Laudatio hervor: „Joachims Idee, eine offene Software-Architektur für die Feldbuswelt zu schaffen, war revolutionär. Seine Arbeit und seine Begeisterung haben die Basis geschaffen, auf der wir Geräte bis heute für die Kunden verlässlich weiterentwickeln können.“

„Freeware“ for Future

Den heute 23 Mitgliedsfirmen bietet PACTware trotz der Verwendung standardisierter Schnittstellen weiterhin viel individuellen Spielraum, um ihre Geräte optimal zu konfigurieren und analysieren. Die klaren Gewinner sind die Kunden, insbesondere System- und Anlagenbauer, die aufatmen können. Geräte konkurrieren damit wieder über ihre technischen Vorteile und nicht über die Möglichkeiten und Qualität ihrer Integration. Denn die ist sichergestellt. „Einheitlichkeit über Herstellergrenzen hinweg war die Leitidee, die den Erfolg von PACTware bis heute begründet,“ betonte Kessler. Und als designierter Vorstand ließ auch Holger Sack keinen Zweifel daran, dass „Offenheit, auch die Zukunft von PACTware – ganz im Sinne von Joachim Schullerer – prägen wird.“