Von 35 °C an der Copacabana zurück in den tristen deutschen Winter: Doch die Delegationsreise im Februar 2023 hat sich für Jürgen Skowaisa gelohnt – der Produktmanager des Messtechnikherstellers VEGA kommt mit vielen Eindrücken aus Lateinamerika zurück. Besonders die Auswirkungen des Klimawandels haben sich bei ihm eingeprägt.
Mehrere Tage lang war er mit Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sowie weiteren Vertretern und Branchenspezialisten aus Politik, Wissenschaft, Verbänden und Wirtschaft in Chile und Brasilien unterwegs. In den Mittelpunkt der Reise stellte die CDU-Politikerin nach Ministeriumsangaben die Themen „grüner Wasserstoff“, „Wasser- und Abwassertechnologien“ und „Rohstoffe“. 

Wasser für 24 Stunden
Stationen der Reise waren Santiago de Chile sowie Rio de Janeiro und Fortaleza in Brasilien. Überall gab es ein straffes Tagesprogramm zu absolvieren – abgestimmt auf die einzelnen Schwerpunkte der Reiseteilnehmer. Ein Thema, das vielfach zum Tragen kam: der Klimawandel. „Er hat auf die beiden Länder extreme Auswirkungen“, schildert Skowaisa seine Eindrücke. So habe es in Santiago, der Hauptstadt Chiles, seit neun Monaten nicht mehr geregnet. „Alles ist dürr und ausgetrocknet“, erzählt der Produktmanager, der die Stadt von einem früheren Besuch deutlich grüner in Erinnerung hat. Und auch in Brasilien seien manche Regionen von Wasserknappheit betroffen. So habe es in der zwölf Millionen Einwohner zählenden Stadt Sao Paulo Zeiten gegeben, in denen Wasser im Wechsel 24 Stunden verfügbar war und dann für 24 Stunden abgestellt wurde, berichtet Skowaisa. 

Wiederverwendung wird immer wichtiger
In beiden Staaten spielten die Wasserversorgung und -wiederaufbereitung daher eine große Rolle. „Dort ist gerade einiges im Umbruch“, sagt er. In Chile etwa soll das Wasser nach dem Aufbereiten in Kläranlagen für das Bewässern landwirtschaftlicher Flächen wiederverwendet werden. Mancherorts müsse jedoch erst die erforderliche Infrastruktur geschaffen werden, so Skowaisa, der bei VEGA für die kontinuierlichen Füllstandsensoren und die Branche Wasser/Abwasser zuständig ist. So komme beispielsweise in Brasilien das Abwasser noch nicht vollständig in Kläranlagen an, dort „muss erstmal das Kanalsystem auf Vordermann gebracht werden“. Doch trotz dieser Hürden: „Die Motivation und Energie, etwas zu bewegen, ist enorm“, meint der Produktmanager. Und gerade in Sachen Digitalisierung seien die lateinamerikanischen Staaten Deutschland teils „deutlich voraus“.

Wertvoller Austausch
Die Reise war vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg „top organisiert“. Der Austausch mit Hoffmeister-Kraut, den Delegationsteilnehmern und den Ansprechpartnern vor Ort sei „sehr interessant und wertvoll“ gewesen, zieht Skowaisa ein positives Fazit. Zwischen den zahlreichen Empfängen, Firmenbesuchen und Fachveranstaltungen blieb zumindest am Sonntag in Rio etwas Zeit für Sightseeing und den Besuch des Zuckerhuts. Von der Küstenmetropole aus flog die Gruppe weiter nach Fortaleza – allerdings ohne Jürgen Skowaisa. Er legte stattdessen einen Stopp bei VEGA Brasilien in Sao Paulo ein, bevor es für ihn zurück ins kalte Deutschland ging.

Jürgen Skowaisa