Hochmoderne Messtechnik für sichere Chemielogistik: VEGA instrumentiert neues Chemikalientanklager
Zwei Millionen Liter dank smarter Messtechnik unter präziser Kontrolle
Mit einem Lagervolumen von 2 Millionen Litern, verteilt auf 40 Tankkammern in 22 oberirdischen Tanks, ist das neue Tanklager der Friedrich Scharr KG ein leistungsstarkes Herzstück der unternehmenseigenen Chemielogistik. Gelagert und verarbeitet werden verschiedenste wassergefährdende Stoffe wie Lösungsmittel und Kraftstoffe.
Ein vollautomatisiertes Abfüllsystem für Gebinde aller Art sowie ein 15.000-Liter-Mischkessel für kundenspezifische Lösemittel ergänzen die Infrastruktur. Beim Bau der neuen Tankanlage mussten besondere Bedingungen wie Erdbebensicherheit und Unterbringung der Lagerbehälter auf mehreren Stockwerken im Gebäude berücksichtigt werden. Ziel des Projekts war es, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, die Anlagensicherheit zu maximieren sowie die Umweltbelastung zu minimieren. Diese Vorgaben zu erreichen, gelingt maßgeblich durch den Einsatz fortschrittlicher Füllstandsmesstechnik und Druckmesstechnik von VEGA.
Effiziente Chemielogistik dank integrierter Prozessüberwachung
Im neuen Chemietanklager bei Scharr sind rund 170 Vibrationsgrenzschalter VEGASWING 63 verbaut, die die Tanks und den Betrieb vor Überfüllung und Leckagen schützen.
VEGA liefert Schlüsseltechnologie für das Tanklager
Die WHG-Prüfung der Überfüllsicherungen wird durch den Einsatz von VEGATOR-Steuergeräten deutlich vereinfacht.
Für die präzise Überwachung von Füllständen, die Absicherung gegen Überfüllung sowie die frühzeitige Leckagedetektion setzt das Unternehmen auf hochentwickelte Messtechnik von VEGA. Zum Einsatz kommen unter anderem rund 170 Vibrationsgrenzschalter vom Typ VEGASWING 63 sowie 40 kontinuierlich messende Radar-Füllstandsensoren der Serie VEGAPULS. Sie ermöglichen nicht nur eine kontinuierliche Füllstandsmesstechnik, sondern auch eine sichere Überfüllsicherung nach WHG (Wasserhaushaltsgesetz).
Das Herzstück: ein Schaltschrank-basiertes Steuergerät VEGATOR, mit dem sich die Sensoren zentral und ohne Zugang zu Ex-Bereichen prüfen lassen. Das zentrale Steuergerät VEGATOR überträgt NAMUR-Signale (IEC 60947-5-6) und stellt einen Relaisausgang für die Vibrationsgrenzschalter VEGASWING, VEGAVIB und VEGAWAVE zur Verfügung.
Damit wandert die Prüftaste für die Funktionsprüfung vom Grenzschalter auf dem Behälter zum Steuergerät im Schaltschrank, wodurch dort eine die einfache WHG-konforme Funktionsprüfung per Tastendruck möglich ist, mit der sich alle Sensoren zentral testen lassen. Das Ganze ohne zeit- und kostenintensive Methoden wie der Füllung des Behälters bis zur Ansprechhöhe im laufenden Betrieb oder das mit hohem Gefährdungspotenzial verbundene händische Testen der einzelnen Sonden durch Ausbau der Überfüllsicherung.
Der Einsatz von VEGA-Messtechnik spart demnach nicht nur Zeit und Geld, sondern verbessert auch die Arbeitssicherheit. Gerade im Ex-Bereich der Chemieanlagen, wo viele Sensoren installiert sind, stellt das einen enormen Vorteil im Anlagenbetrieb dar.
Flexible Sensorik für maximale Sicherheit
Füllstandsmesstechnik auf dem neuesten Stand
Durch den fokussierten Messstrahl der Radar-Füllstandmessgeräte VEGAPULS 6X in 80-GHz-Technik wird ein Einbau mit kleinen Prozessanschlüssen ermöglicht.
Die verwendeten VEGAPULS-Radarsensoren mit 80-GHz-Technologie bieten zahlreiche Vorteile: Sie benötigen nur kleine Prozessanschlüsse (z. B. 1,5 Zoll Einschraubgewinde), wodurch sie sich flexibel integrieren lassen. Dank ihrer starken Bündelung des Messstrahls liefern sie selbst in Tanks mit Rührwerken oder Einbauten exakte Messwerte. Außerdem arbeitet das freistrahlende Radar berührungsfrei vom Medium, weshalb es hinsichtlich Materialbeständigkeit keine Probleme gibt.
VEGA setzt hier auf hochwertige Materialien wie Edelstahl 316L und bei Radarantennen auf den extrem widerstandsfähigen Kunststoff PEEK, wodurch auch bei aggressiven Medien eine lange Lebensdauer und höchste chemische Beständigkeit gewährleistet ist. In der Chemielogistik, wo Verlässlichkeit oberstes Gebot ist, sind diese Eigenschaften unverzichtbar.
Messtechnik als Erfolgsfaktor moderner, nachhaltiger Chemielogistik
Im Projekt für Scharr hat der Anlagenbauer Göhler sehr hohe Sicherheitsstandards umgesetzt und nutzt zusätzliche mechanische Grenzschalter, um jedes Risiko zu minimieren.
„Die VEGA-Messtechnik setzt Maßstäbe in der Betriebssicherheit und der Messgenauigkeit für diese Prozesse.“ René Kozica, Projektleiter bei Göhler.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technologische Innovationen konkrete Herausforderungen in der Chemielogistik lösen – und dabei sowohl gesetzliche Anforderungen wie etwa höchste Sicherheitsstandards erfüllen als auch wirtschaftliche Vorteile in Form von betrieblicher Effizienz bieten. Messtechnik ist damit weit mehr als nur ein technischer Baustein – sie ist der Schlüssel zur zukunftsfähigen Lagerung gefährlicher Stoffe. Durch den Einsatz diversitärer Redundanz – also der Kombination unterschiedlicher Messprinzipien – erreicht Scharr ein Höchstmaß an Betriebssicherheit. Auch wenn moderne Radargeräte heute bereits WHG-konforme Überfüllsicherungen ermöglichen, setzt Göhler auf zusätzliche mechanische Grenzstandsensoren, um jedes Risiko zu minimieren.
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